Der Hof in Schiffmoning hat den Hausnamen "Lirzer". Hier wohnen und arbeiten Hans und Christine Lecker und deren Sohn Ludwig mit seiner Frau Gabi.
Der Hof wurde erstmals 1598 erwähnt und schon 1637 bewirtschaftete der erste "Lecker" den Hof. Er gehörte damals als Lehen zum Erzbistum Salzburg und kam erst 1816 zu Bayern. 1900 branten die Stallungen des Hofes ab, als ein Knecht seine Zigarre im Heu verlor. Er wurde daraufhin in seiner jetzigen Form neu erbaut.
Stolze Kühe wie unsere mit ihren Hörnern werden immer seltener. Schon im Jahr 2020. könnten die ersten Rassen zu 100% genetisch hornlos sein.
Kühe werden mit Hornansätzen geboren, die sich im Laufe des Lebens zu individuell geformten Hörnern heraus bilden. Da in konventionellen Haltungsformen die Kühe mit zu wenig Platz gehalten werden, sind die Hörner zu einer Gefahr für die Stallgenossinen und den Menschen geworden. Darum werden die Hornansätze als Kalb ausgebrannt. Vermehrt geht der Trend jedoch zu genetisch hornlosen Tieren. Dabei werden nur die Tiere weiter gezüchtet, die durch eine Mutation hornlos veranlagt sind.
Das kann aus unserer Sicht nicht der richtige Weg sein! Nicht das Tier soll an die Haltungsbedingungen angepasst werden, sondern die Haltung der Tiere muss dem Wohl des Tieres entsprechen. Die Hörner sind für die Kühe nicht nur ein Statussymbol. Durch die hohe Durchblutung des Horns wirkt dieses auch als Klimaanlage.
Hörner dienen also nicht nur als Kopfschmuck der Rinder. Sie erfüllen auch wichtige Aufgaben im Gesamtorganismus der Tiere. Alle Wiederkäuer tragen Hörner. Das legt die Vermutung nahe, dass die Hörner etwas damit zu tun haben, dass Wiederkäuer mit ihren vier Mägen aus relativ „wertlosen“ Futter wie Gras hochwertige essentielle Aminosäuren und damit hochwertige Eiweisse bilden können, die in der Ausgangssubstanz gar nicht vorhanden waren. Diesen Zusammenhang bestätigen Wärmebild-
messungen beim Wiederkäuen. Der Kopf mit dem verhältnismäßig großen Kauapparat gibt über die Hörner überschüssige Wärme ab.
Welche Folgen die Horn-Reduktion für die Tiere und den Menschen haben, ist noch unerforscht. Die Verbraucher entscheiden mit ob in Zukunft noch Rinder mit Hörner auf den Weiden stehen werden. Diese werden zwar oft als Werbemotiv genutzt, doch nur Betriebe wie wir, die nach Demeter-Richtlinien wirtschaften, sehen das Horn als wesensgemäßes Merkmal der Rinder an, das erhalten werden muss !
In Schiffmoning halten wir unsere 44 Fleckvieh-Kühe und deren Nachkommen. Das Fleckvieh ist ein sogenanntes Zweinutzungsrind: zum einen gibt sie Milch, setzt aber auch so viel Fleisch an, dass sie auch noch nach ihrer Kariere als Milchkuh weiter genutzt werden kann. Dies führt dazu, dass sie nicht so viel Milch geben wie eine Norddeutsche Hochleistungskuh - und lebt dafür auch länger!
Für unsere Kühe haben wir 2008 einen neuen Laufstall gebaut. Nun können sie sich frei im Stall bewegen und auch neue "Wellnes-Angebote" nutzen wie unsere Kuhbürste. Sobald die Kühe diese bewegen fängt diese an zu laufen und ihnen das Fell zu kraulen. Und was soll ich sagen - die Bürste steht eigentlich kaum still.
Wie man sieht, es gefällt ihnen...
In den großzügig eingestreuten Liegeboxen können unsere Kühe ausgiebig wiederkäuen, sich ausruhen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Und? Fällt Ihnen bei den Kühen etwas auf?
Ja natürlich - unsere Kühen tragen ihre Hörner! Dies ist leider nicht mehr selbstverständlich. Nur in Demeterbetrieben bleibt den Tieren das schmerzhafte Enthornen sicher erspart.
Die Milch unserer Kühe wird von Ludwig und Gabi in der eigenen Hofmolkerei weiter verarbeitet. Kurze Wege und ein schonender und bewusster Umgang mit dem Lebensmittel Milch lassen unsere Molkereiprodukte zu etwas ganz Besonderem werden. Lesen Sie hier mehr dazu.
Mit unserer neuen Milchverpackung im holzbasierten Giebelkarton haben wir die beste Form gefunden um keine Kompromisse eingehen zu müssen: Maximale Produktqualität und geringster Ökologischer Fußabdruck...
Wir werden immer wieder darauf angesprochen weshalb wir unsere Milchprodukte in Kunststoffbehälter anbieten und nicht in Glasflaschen. Die Entscheidung für diese Verpackungsform ist bei uns vor 4 Jahren gefallen, als wir mit der Produktion in unserer Hofmolkerei anfingen. Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht und das für und wider der beiden Verpackungsarten reiflich überlegt. Diesen Entscheidungsprozess möchten wir Ihnen hier transparent darstellen:
Sowohl Glas als auch Kunststoff stammen aus nicht erneuerbaren Ressourcen. Bei Glas wird feingemahlener Sand bei Temperaturen von 1.500 °C geschmolzen, was Unmengen an Energie verbraucht. Kunststoff dagegen wird aus, nicht so reichlich vorhandenen, fosilen Rohstoffen gefertigt. Dafür ist der Herstellungsprozess deutlich Energiesparsamer, was diese im Gegenzug wieder einspart. Zudem geht der im Kunststoff gebundene Rohstoff ja nicht verloren. Am Ende des Lebenszyklus wird der Kunststoff über unser duales System gesammelt und in Verbrennungsanlagen verfeuert. Damit stellt dieses sogar eine leistungsfähige Quelle von Energie dar, wenn es in der kontrollierten Umgebung einer modernen Müllverbrennungsanlage mit Luftreinhaltung durchgeführt wird.
Das für unsere Region zuständige Müllheizkraftwerk liegt in Gendorf. Der Müll wird per Zug von der Umladestation in 1 km Entfernung von unserem Hof in Ainring dorthin gefahren und unter Einhaltung aller Luftemmissionsvorschriften verbrannt. Der Kunststoff im Müll hilft, auch schwerer verbrennbare Bestandteile des Hausmülls zu verfeuern. So entsteht Strom für eine Stadt von 40.000 Einwohnern. Ein anschauliches Video, dass den Verbrennungsprozess zeigt finden sie hier: http://www.zas-burgkirchen.de/muellheizkraftwerk/#
Neben der Herstellung und Verwertung der Verpackungsstoffe sind auch der Transport und die Reinigung wichtige Bereiche, die bei der Entscheidung betrachtet werden müssen. Glasflaschen sind sehr viel schwerer als Kunststoff-Behälter. Deshalb benötigt ihr Transport mehr Energie.
Bei der Reinigung stellt sich die Frage der Wiederverwendbarkeit der eingesetzten Verpackungmaterialien unter Einhaltung der notwendigen Hygiene und der dafür notwendigen Energie für die Wasserheizung sowie der Reinigungsmittel. Bei Wasserflaschen sind sich die Studien einig, dass Mehrwegbehälter ökologisch günstiger abschneiden. Bei Milchbehältern ist jedoch der Reinigungsaufwand höher, da kleinste Milchreste schnell ein "Eigenleben" entwickeln und sich dieses beim erneuten Befüllen in der optimalen Nährstoffumgebung wähnt. Eine Studie mit Kaffeebechern zeigt, dass unter Einbeziehung des Reinigungsaufwands sich eine Kaffee-Tasse erst nach 500 bis 3.000 Mal Energetisch amortisiert. Bei den maximal 20 bis 30 Umläufen einer Mehrwegflasche für Milch ist diese Anzahl nicht zu erreichen.
Nun stellt sich noch die Frage der Produktqualität in den verschiedenen Verpackungsformen. Glas hat natürlich den Vorteil völlig inert zu sein. Diese nicht vorhandenen Wechselwirkung zwischen Verpackung und Inhalt ist für uns die Mindestvorraussetzung bei der Wahl eines Verpackungssystems um die Qualität des hochwertigen Inhalts nicht zu gefährden.
Wir setzen für die Milchflaschen Behälter aus PEHD-Kunststoff ein. Diese stammen aus der Schweiz und erfüllen alle Normen für Verpackungsmaterialien. Da die Milch nur ein paar Tage in der Flasche ist und diese zudem in dieser Zeit kühl gehalten wird besteht zur Glasflasche in Bezug auf dessen Unbedenklichkeit kein Unterschied. Im Gegenteil - die Milchqualität bleibt bei den undurchsichtigen Kunststoffflaschen sogar besser erhalten, da kein Sonnenlicht eindringen kann. Durch die Bestrahlung mit Sonnenlicht wird das in der Milch vorhandene Vitamin B2 (Riboflavin) umgewandelt und führt zu einem sogenannten "Lichtgeschmack". Dieser erinnert an alten Käse oder faulende Kartoffeln. Auch durch Braunglas kann dieser Effekt nicht vollkommen vermieden werden, weshalb undurchsichtige Verpackungen für Milch besser geeignet sind.
Alle diese Argumente zur Ökobilanz und Hygiene haben uns bei der Entscheidung für ein Verpackungssystem dazu bewogen unsere Milch in PEHD-Flaschen zu verpacken. Natürlich gibt es noch viele weitere Punkte für und wider das System. Deshalb sind wir auch immer auf der Suche nach der "optimalen" Verpackung, die es wohl nie geben wird... Wichtig ist, dass unsere Flaschen wieder in das duale System zurück fließen. Sollten Sie in Ihrer Region keinen "Gelben Sack" oder ähnliches haben können Sie uns die leeren Milchflaschen auch gerne wieder mit in die Kisten legen.
Wenn Sie gerne Ihre eigenen Mehrwegverpackungen nutzen möchten können Sie das auch tun. Auf den Wochenmärkten haben wir die Milch nämlich auch in einem Behälter zum selbstabfüllen dabei. Die Termine dazu sind:
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