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Leben im Bio-Boden

Das eigentliche Kapital des Ökobauern ist sein Boden. Ihn gilt es zu hegen und zu pflegen, um die Nährstoffe zurückzugeben, die man ihm durch den Anbau entnimmt. Es gehört zu den Grundlagen des Ökolandbaus, den Boden als eigenen Organismus zu betrachten. Ökologische Bodenpflege beruht auf dem alten Prinzip von Geben und Nehmen. Das funktioniert vor allem über Fruchtfolgen, bei denen sich humusaufbauende und -zehrende Jahre die Waage halten.

Humusreiche Böden als Ziel

Im besten Falle hat sich am Ende eines Fruchtfolgezyklus der Humusgehalt vergrößert. Denn mehr Humus heißt: mehr Nährstoffe und mehr Wasseraufnahme. Spricht man im Bioanbau von „gutem“ Boden, so meint man einen fruchtbaren Boden, der reichlich Wasser aufnehmen und die Pflanzen auch über längere Zeiträume mit Nährstoffen versorgen kann. Ist die Bodenfruchtbarkeit hoch, steigt auch die Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten – wie etwa bei der Wasserknappheit der letzten Jahre. Ein gesunder Boden setzt dem eine höhere Nährstoffdichte und Wasserspeicherkapazität entgegen als ein ausgelaugter Acker. Auf einem gesunden Boden wachsen gesunde Pflanzen. Deshalb ist Bodenfruchtbarkeit eines der wichtigsten Anliegen im Biolandbau.

Im Grünland gibt es keine Fruchtfolge und keine Bodenbearbeitung. Um das Bodenleben zu fördern sind wir diese Woche mit unserem Wiesenlüfter unterwegs gewesen. Durch die kleinen Löcher gelangt zusätzlicher Sauerstoff in den Boden was das Bodenleben fördert.

Unser Freund: der Regenwurm

Bei der Bodenpflege gibt es einen wichtigen Verbündeten: den Regenwurm. Er steht sinnbildlich für einen fruchtbaren Boden. Leben auf einem Acker ausreichend Regenwurm-Populationen, graben sie ihn im Laufe eines Jahres einmal komplett um. Und nicht nur das: Regenwürmer schaffen eine wichtige Verbindung aus Mineralischem und Organischem, indem sie beides fressen und wieder ausscheiden. Regenwurmkot ist unbezahlbar für einen Bio-Acker, weil er sehr regenstabil ist und dabei viel Wasser aufnimmt. Sind viele Regenwürmer da, geht es dem Boden gut.

Die Mühe wert

Bodenpflege ist viel Arbeit und erfordert jede Menge Expertise. Aber sie ist unumgänglich für einen nachhaltigen Anbau. Herbizide, Pestizide, aber auch Kunstdünger greifen massiv in die symbiotische Boden-Pflanzen-Beziehung ein. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sorgen dafür, dass die Kulturpflanze stehen bleibt, alles andere töten sie ab. Die Diversität verarmt, im Boden und darauf. Mit Kunstdüngern versucht man, die Bodenpflege, das Geben und Nehmen, schlicht zu umgehen: Die Pflanzen können Nährsalze aufnehmen, ohne ihre Wurzeln in der Erde danach „strecken“ zu müssen – letztlich geht das sogar in Substraten wie Steinwolle oder Kokosmatten. Mit ernüchterndem Ergebnis: Die Pflanze wächst zwar sehr viel schneller, allerdings lagert sie vor allem Wasser ein – erkennbar an Geschmack und Textur der Frucht. Der Ertrag steigt, doch die Qualität verarmt. Ganz zu schweigen von der Diversität bei Pflanzen, Tieren und Organismen.

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